Viskosität - Methode Gillmore (M20a)
Messung sehr hoher ViskositätDie IMETER-Methode Nr. 20 ermöglicht die automatisierte Messung der Härte, hoher Viskositäten und auch taktiler Eigenschaften. Sie eignet sich insbesondere für die Messung zeitlicher Veränderungen (Aushärtung), thermischer Einflüsse sowie für statistisch gesicherte Härte- und Konsistenzbestimmungen. Wenn auf eine Materialprobe mit einem härteren Körper Druck ausgeübt wird, so dass dieser eindringt, dann offenbart Art und Weise des Eindringens Details über die Natur der Materialprobe. Dieser einfache Sachverhalt kann mit der hierfür entwickelten IMETER-Methode, die in ihrem Grundaufbau sehr einfach angelegt ist, für weitere Fragen genutzt werden. Denn je einfacher eine Situation beschreibbar ist, desto aussagekräftiger, haltbarer und vergleichbarer sind Schlußfolgerungen. Die IMETER-Methode N°20 "Auto-Gillmore-Needle" dient der Untersuchung hoch und sehr hochviskoser Fluide. Die ausgesprochen variantenreiche Methode beruht darauf, dass ein zylinderförmiger Eindringkörper auf eine Probe einwirkt und durch Druck in sie eindringt. Die Anpassung des Messbereichs zwischen 10 bis 1012 Pa·s erfolgt durch die Wahl des Durchmessers des zylinderförmigen Eindringkörpers (Zylinderindenter) und die Eindringgeschwindigkeit. Die Anpassung an eine gewünschte Genauigkeit wird dabei durch die Qualität der Prüfumstände festgelegt, indem z.B. entsprechend temperierte und zylinderförmige Probenvorlagen zum Einsatz kommen. Als universelle IMETER-Methode liefert M20a neben der metrologisch abgeleiteten Viskositätsmessung auch die Objektivierung klassischer Konsistenzeigenschaften auf Basis von SI-Einheiten. Sie verbindet die Eigenschaften Härte und Viskosität und macht durch eine speziell den Messeingriff ungestörte Beobachtung von zeitlichen Eigenschaftsausbildungen etwa das Härten, Erweichen und Gelieren von Stoffen möglich. Neben Anpassungen durch Merkmale des Aufbaus erlaubt die Software zudem, unerhört frei gestaltbare Abläufe anzuwenden. Die Darstellung der Resultate kann dabei ganz auf die Aufgabe abgestimmt werden - ganz gleich, ob zeitliche, thermische oder rheologische Fragen zu lösen sind. Durch wiederholte Messungen werden Mittelwerte erhalten. Bei veränderlichen Stoffen können anhand des zeitlichen Verlaufs der Viskosität-Messwerte sodann auch die Stabilität und Veränderungen wie etwa die Aushärtung von Bindemitteln, Zerfall von Schäumen und Erstarrungen untersucht werden. Wird die Temperatur im Verlauf geändert, erlaubt die Methode zudem die Messung der Temperaturabhängigkeit der Viskosität bzw. des Eindringwiderstands und ermöglicht Erstarrungs- und Erweichungstemperaturen anzugeben und diese sogar metrologisch umzuwerten (Bitumen, Teer, Wachs). Auch lässt die Methode es zu, richtige Anwendungstemperaturen für Materialien wie Lötpasten zu bestimmen.
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Abb.2: Zeitlicher Verlauf der Verfestigung eines Bindemittels (bei 0 Minuten wurde angemischt). Die roten Kreise geben die Messwerte an. Gelb markiert ist das Kriterium der Verarbeitungszeit, grün die Zeit der beginnenden Verfestigung (Messung in einem Aufbau mit Prüfstellenwechsler gemäß Abb.1 und 3). |
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Abb.4: Bienenwachs - Abhängigkeit der Viskosität von der Temperatur. "Weich wie Wachs" ist ohne Temperaturangabe ziemlich uneindeutig (oder der Begriff meint genau dieses Temperaturverhalten?). |
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Abb.6: Vergleich zweier Viskositätskurven: die roten Marken zeigen ein Ultraschallkoppelungsmittel (ein Gel), die violetten Rauten die Viskositätswerte einer Newtonschen Normalprobe an. Der Vergleich offenbart das typische Verhalten eines steifen Gels - und dass die Messung der Normalprobe unterhalb von 0.2mm Eindringgeschwindigkeit (durch den Effekt der Oberflächenspannung) gestört wird. (Die verwendete Normalprobe: "500 000 BW"). |
Viele alltägliche Produkte sind nicht-Newtonische Fluide (Zahnpasta, Ketchup, Waschcréme, Salben), d.h. zwischen Schubspannung und Deformation besteht für diese kein einfach linearer Zusammenhang. D.h. die Viskosität ist hier keine Konstante. Will man diese Stoffeigenschaft für einfache QS-Prüfungen spezifizieren, dann müssen die Verhältnisse festgelegt werden. Durch die Variation der Eindringgeschwindigkeit werden mit der Gillmore-IMETER Methode 20 rheologische Messungen an Stoffen ermöglicht, die für die DiVA-Methode (M5) längst nicht mehr zugänglich sind.
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Aushärtung, Abbindezeit - Methode auto-Gillmore Needle (M20b)
Bindemittelprüfung - Bestimmung der Abbindezeit
Für die Anbindung an traditionelle Kennzahlen wurde das empirische Verfahren mit dem 'Gillmore-Nadelapparat' (gemäß ASTM C 266) zur Prüfung hydraulischer Zemente weiterentwickelt. Die darin definierten Kenngrößen IHZ (initial time of setting, initiale Aushärtezeit) und FHZ (final time of setting, finale Aushärtezeit) werden in vergleichbare Zahlenwerte umgewertet; das Verfahren kann rückgeführt werden und ist instrumentiert.
Für weite Anwendungsbereiche bietet die Methode eine rationelle Ermittlung von Kenngrößen, die zur vergleichenden Charakterisierung von Konsistenz, Textur, Härtezuständen und Aushärtevorgängen wichtig sind, darunter die Härte in normierten Einheiten sowie Viskosität, Deformationsarbeit und -leistung. In den Abb. 1 und 1a ist der prinzipielle Aufbau und das Verfahren skizziert.
Die IMETER-Methode Nr. 20 erlaubt werkstoffbezogene Zusammenhänge und Abhängigkeiten durch frei formulierbare Mess- und Arbeitsabläufe unter vielfältigen Bedingungen darzustellen. Die Handhabung von IMETER ist einfach und übersichtlich; Prüfergebnisse werden automatisch in Berichten zusammengefasst und deren zu Grunde liegenden Daten sind transparent. Messungen kommen mit einem geringen Aufwand an Energie und Probenmaterial aus.
Abb.2: Ergebnis einer Messung an einem Knochenzement. Die schwarzen Kreise markieren die einzelnen Härtemesswerte, die zur jeweiligen Zeit nach Probenherstellung erreicht wurden. Die grüne Markierung zeigt den über die Härte definierten Bereich der IHZ (Beginn der Abbindung), die rote Markierung gibt die FHZ an ('Finale Härtezeit' - das Material hat zu diesem Zeitpunkt etwa trittfestigkeit erreicht).
Dokumentiertes Beispiel: ►Biozement/CaP-Standardprüfung.pdf
Die Vorzüge dieser Technik beruhen speziell darauf, dass Härte- und Kosistenzmessungen in eine metrologisch basierte, instrumentierte und skalierbare Messtechnik integriert sind. Im Vergleich zu traditionellen Verfahren z.B. mit den Gillmore-Needles (ASTM C 266-99) bietet die IMETER-Methode Nr. 20:
- die Bestimmung der Abbindezeitkriterien in einem einzigen automatischen Messlauf
- die Bestimmung der Anfangsviskosität des Viskositätsverlaufs sowie der Verarbeitungszeit
- die automatische Formulierung zugehöriger Zeitgesetze
- die Bestimmung von Viskositäts-Verdopplungsraten (bzw. Halbwertszeiten).
- die Möglichkeit von Messungen unter speziellen Umgebungsbedingungen (wie z.B. unter Wasser oder Schutzgas bei bestimmten Luftfeuchten) und an temperierten Proben
- Anwendbarkeit von Härte-/Viskositäts- bzw. Konsistenzmessungen für Mittelwertsbestimmungen (inkl. statistischer Auswertung)
- die kontinuierliche und einheitliche Messskala (ab der Härte von flüssigem Schaum!)
- die Herausstellung des Zusammenhangs von Härte und Viskosität, Verformungsarbeit und -leistung
- lernfähige Messverfahren, wobei sich Messweisen, Prüfdauern und Gerätereaktionen an den Probenzustand selbst anpassen
- Unabhängigkeit des Messprinzips von Oberflächenenergien und Benetzungseigenschaften
- Messung der ungestörten Probeneigenschaft durch automatische Wechsel der Prüfstellen
- Rezepturfunktionen zur Komposition der Proben
- freie gestaltbare Benutzerführungen mit Dialogelementen
- zeitlich sehr weit ausdehnbare, hochvariable und komplexe Messabläufe
- dynamische, halbdynamische und statische Penetrationsmessungen innerhalb eines Ablaufs
- ablagefertige Prüfberichte mit Diagrammen, Tabellen und Erläuterungen automatisch generiert werden
- Vergleichsfunktionen für Ergebnisse und Datenexportfunktionen verfügbar sind
- die Organisation und Verwaltung von Daten/Ergebnissen vom IMETER-Framework erledigt werden
(Indenter / Messkörper)
Für die Erstellung oder Änderung von Messabläufen sind keinerlei Kenntnisse einer Programmier- oder Makrosprache erforderlich. Der Austausch von Ergebnissen und Messverfahren über die Laborgrenzen hinweg ist zeitlich und räumlich erheblich begünstigt und nicht branchenspezifisch. Die IMETER-Methode Nr. 20 bietet metrologisch abgeleitete Messergebnisse und Vergleichsmöglichkeiten über mehrere simultan ermittelte Kennzahlen. Insgesamt ergibt sich ein erheblicher Qualitätsvorteil im Vergleich zur herkömmlichen Härtemessung, Konsistenz- oder Texturanalyse.
Die IMETER-Methode Nr. 20, „Auto-Gillmore-Needle“, ist eine multifunktionale Mess- und Prüftechnik. Ihre besondere Stärke ist die automatische Bestimmung des Aushärteverhaltens von Bindemitteln, wie z.B. an mineralisch-keramischen Zementwerkstoffen. Dazu ist eine leicht einzusetzende Möglichkeit zur physikalischen Modellierung intelligenter Messabläufen gegeben. Ob einfach nur vordefinierte Abläufe angewendet werden oder ob kreativ mit den Möglichkeiten umgegangen wird, hängt von den zu realisierenden Aufgaben ab. Je höher die Anforderungen, desto mehr zeigen sich die spezifischen Fähigkeiten des IMETER-Messverfahrens Nr. 20 "Auto-Gillmore-Needle".
Abb.1: Animation - "Der Härteaufbau in der Probe ergibt sich aus der Zunahme der Kraft beim Eindringen des Indenters" -- In Abb.1a ist der Aufbau (unten) detailliert beschrieben.
Abb.1a: Bei der IMETER-Methode Nr.20 wird ein gerader zylinderförmiger Eindringkörper verwendet, der mit einem Gewicht beschwert ist. Die Probe wird gegen den Zylinderkörper angehoben und dieser kann in die Probe eindringen. Dabei erfährt die Schwere des auf die Probe wirkenden Gewichts eine entsprechende Entlastung - eben durch die Härte der Probe.
Der Stempel besteht aus einem Gewichtsstück (5), das über eine Halterung (3, 4) mit einem Konus (1) verbunden ist. Die zylinderförmige Prüfnadel (7) ist in einer Fixierung (6) im Schwerpunkt des rotationssymmetrischen Körpers senkrecht angebracht: Der Stempel ist über den Zentrierkonus (2) am Lastträger (1) der Kraftmesseinrichtung (Waage) frei eingehängt. Auf dem Paralleltisch (10), der Positioniervorrichtung, ist die Probenvorlage (9) auf einer Drehachse (11) aufgesteckt. Die Vorlage (8) hat z.B. eine ringförmige Fuge (9), worin sich die Probe befindet. Mit der Bewegung des Tisches (10) nach oben, wird die Nadel in die Probe gedrückt. Je nach Festigkeit wird der Stempel dadurch mehr oder weniger entlastet und über den Lastträger (1) wird so eine entsprechend verringerte Gewichtskraft gemessen. Um den zeitlichen Verlauf der Aushärtung exakt darstellen zu können, wird der Drehteller (8, 9) nach jeder Penetrierung ein Stück weiter gedreht, um stets aufs Neue eine unberührte Stelle zu nutzen. So können, je nach Aufgabe, zeitliche Verläufe bei veränderlichen Proben oder Härtemittelwerte gewonnen werden. Der programmgesteuerte Messablauf beginnt mit der Ermittlung des Niveaus der Oberfläche. Dazu hebt sich der Tisch in Mikrometerschritten, bis die Berührung der Nadel auf der Probenoberfläche eine Änderung der Last bewirkt. Diese Kontaktposition, genannt „Nullniveau", ist die Oberfläche und Bezugshöhe Null der anschließenden Härtemessung.
Abb. 3: Geschlossene Prüfvorlage mit Indenterreinigung - Nach einer Indention wird die Öffnung automatisch verschlossen und die Nadel gereinigt. - Es gibt viele Möglichkeiten die Methode M20 für Aufgaben einzurichten.
Beispiele, Untersuchungen, klassische Aufgaben effektiv gelöst!
Abb.4: Aushärten eines medizinischen Ca-Phsophatzements über 12 Stunden hinweg verfolgt. Die Messwerte sind auf logarithmierten X- und Y-Achsen angetragen. Die Masse ist zu Anfang weich und leicht modellierbar – in diesem Bereich werden dynamische Penetrationen zur Härtemessung eingesetzt – und sie härtet, doppelt logarithmisch gesehen, über die ersten 100 Minuten insgesamt gleichmäßig. Über die Messzeit hinweg verlangsamt sich fünfmal die Penetrationsgeschwindigkeit. Um die kritischen Härtebereiche der initalen Härtezeit (IHZ, grüner Winkel) und finalen Härtezeit (FHZ, roter Winkel) treten die Messpunkte durch die kybernetische Steuerung gehäuft auf. Der etwa proportionale Bereich zwischen Messbeginn und dem Erreichen der FHZ kann durch die Regressionsgerade (blau) gut wiedergegeben werden, die eine kompakte, aussagekräftige Zusammenfassung für das Stoffverhalten der Materialmischung darstellt.
Dokumentiertes Beispiel: ►CaP-Langzeitmessung.pdf
Abb.5 und 6.: In diesem Beispiel wurde Gips (Anhydrit) gemessen, wobei der Temperaturfühler in einem Teil der aushärtenden Gipsmenge steckte. Man sieht, dass sich der Gips im Zeitbereich der charakteristischen Härtezahlen (IHZ und FHZ) beim Abbinden erwärmt. Im Temperaturdiagramm sind diese Zeitpunkte durch die roten Sternmarierungen gekennzeichnet.
Die Härte, im Diagramm darunter, ist auf einer logarithmierten Y-Achse dargestellt, damit der über mehrere Größenordnungen verlaufende Wertebereich abgebildet werden kann.
Dokumentiertes Beispiel: ►Gips, Stuckgips.pdf
Abb.8: IMETER-Technologie ermöglicht eine unkomplizierte Ausweitung der Instrumentierung vieler Messaufgaben.. - Simultane Messung von Viskosität (blaue Kreise), Massetemperatur (rote Dreiecke) und Elektrischer Leitfähigkeit (grünr Kreise): Zeitgleich mit dem Anstieg der Temperatur, steigt die Viskosität und die Leitfähigkeit beginnt abzufallen.
Aushärtezeit - gemessen mit mehreren Eingangsgrößen: IMETER's Steuerungs- und Messmöglichkeiten eignen sich hervorragend, um komplexere Fragestellungen automatisiert zu bearbeiten. Zum Beispiel, ob die Erwärmung beim Abbinden von Gips zeitlich exakt mit der Ansteifung zusammenfällt.
Die zeitgleiche Messung von Leitfähigkeit, Viskosität und Massetemperatur angewendet auf Gips. Abb.7 zeigt das Ergebnis hierzu. Es ist erkennbar, dass bei dem langsam abbindenden Gipsbrei die Temperatur parallel mit der Verfestigung verläuft. Die elektrolytische Leitfähigkeit verhält sich spiegelbildlich zur Viskosität (was normal und zu erwarten ist, da die Leitfähigkeit mit der Viskosität stets abfällt). IMETER erlaubt es relativ einfach, andere Datenquellen in die Prüfmethoden zu integrieren. Das kann zur Bestätigung einer Messweise oder Hypothese oder zur Umwertung anderer Methoden dienen.
Temperaturabhängigeit der Verfestigungsgeschwindigkeit
Abhängigkeit der Abbindezeiten von der Zusammensetzung
Baustoffe: Lagerstabilität, Alterungseffekte
Lagerungsempfindlichkeit - Beispieldiagramme: Zwischen zuerst gemessenen Probe (blau) und der Zweitmessung (rot gefärbte Messwerte) liegen fünf Wochen.
Abb.11: "Wandspachtelmasse": blau Erstmessung, rot nach fünf Wochen Lagerung: => kein wesentlicher Unterschied.
Abb.12: "Schnellmörtel": blau Erstmessung, rot nach fünf Wochen Lagerung: => Starke Verlängerung der Latenzzeit!
Abb.13: "Spezialgips": ziemlich exakte Wiederholbarkeit
Vergleichbarkeit mit Baustoff-Kennzahlen
Vergleich IHZ mit Vicat
Anhand einer Testreihe mit fünf verschiedenen Baustoffmaterialien, für die die Kennzahlen „Vicat I“ und „Vicat II“ als Referenzwerte vorlagen, wurde eine ungefähre Korrelation mit der IHZ und in der Hi20-Skala gefunden. Dabei entspricht „Vicat I“ dem IMETER-Härte-Wert Hi20=0.4 MPa/mm (vor der IHZ) und „Vicat II“ dem imeter-Härte-Wert Hi20=4 MPa/mm. Damit entspricht „Vicat II“ etwa der IHZ.
Abb.14: Das Diagramm zeigt für fünf verschiedene Baustoffe, dass eine Korrelation zwischen IHZ und Vicat II gegeben ist.
Eine Schwierigkeit in der Vergleichsuntersuchung ergab sich aus den teilweise sehr deutlichen Haltbarkeitsproblemen der Materialien. Und eine zusätzliche Unsicherheit aus Materialalter und Zeitpunkt der Erstmessung per Vicat. Die Vicat-Messungen wurden nicht bei uns durchgeführt.
Vergleich mit "Vicat, Normsteife, Erstarrungsbeginn, Erstarrungsende ..."
- zu den Vicat-Zahlen und damit verbundener Begriffe:
Für Zement: (DIN EN 196-3:2005(D))
- "Normsteife" (Tauchstab: 300±1g, Spitze D=10mm; Kriterium: stecken bleiben 6±2mm über Boden; Verfahren: Ablesen zwischen 5 und 30sec. nach loslassen). Die Prüfung erfolgt 4min ±10sec nach der Nullzeit. Es soll die Wassermenge ermittelt werden, die notwendig ist, ein Normsteifen Zementbrei zu erhalten. Mit dem Normsteifen-Mischungsverhältnis werden Erstarrungsbeginn und -ende bestimmt:
- Erstarrungsbeginn (Tauchstab 300±1g, Spitze D=1,13mm; Kriterium: stecken bleiben 6±3mm über Boden; Verfahren: Ablesen spätestens 30sec. nach loslassen)
- Erstarrungsende (Tauchstab 300±1g, Spitze D=1,13mm; Kriterium: Nadel dringt nur noch 0.5mm tief ein)
Bezugszeitsystem: „Nullzeit“ = 10 Sekunden nach der Vereinigung von Zement und Wasser = Zeitpunkt des Einschaltens des Mischers.
Erstarrungsbeginn und -ende werden an einem Zementkuchen der „Normsteife“ hat ermittelt. Anders bei Gips, wo mit dem „Einstreumengen Verfahren“ oder dem „Fließmaß Verfahren“ die Wassermenge bestimmt wird. Hier heißt die Nullzeit: „der Zeitpunkt, bei dem der Gips-Trockenmörtel erstmals in das Wasser gegeben wird." Der Versteifungsbeginn (EN 13279) ist die Zeit in Minuten, nach der die Ränder eines durch den Gipsbrei geführten Messerschnittes nicht mehr zusammenfließen.
Bei Gips-Vicat ist der Tauchstab konisch und heißt folglich „Tauchkonus“. Die Spitze hat einen Durchmesser von 1± ?mm und wirkt für die Prüfung insgesamt mit 100± ?g auf die Probe ein. (Aus EN 13963:2005 (D):„ … etwa 35 mm langen Konus aus Edelstahl oder Messing, der eine glattgeschliffene Oberfläche und einen Winkel von (30 ± 1) °“ hat.)
Hierunter in DIN EN 14496:2005(D) und EN 13279-2:2004(D) zwei Kennzahlen.
Die "Bestimmung des Endes der Verarbeitungszeit" (EN 14496) erfolgt aus dem Zeitpunkt des Steckenbleibens 35±2mm über der Bodenplatte. Die in EN 13279 "Versteifungsbeginn" genannte Eigenschaft wird bestimmt, indem die Eindringtiefe von 22 ± 2mm erreicht wird. Das „Ende der Verarbeitungszeit“ ist die Zeit ab Wasserzugabe bis zum genannten Zeitpunkt und multipliziert mit dem Faktor 0.8.
IMETER-Technologie ermöglicht eine unkomplizierte Ausweitung der Instrumentierung vieler Messaufgaben - der mögliche Vorsprung, der nicht genutzt wird, wird schädlich.
Konsistenz / Textur / Eindringwiderstand - Methode M20c
IMETER bietet mit der Methode N°20 das Betriebssystem für Methoden zur Gestaltung, Ausführung und Auswertung von Härte- bzw. Penetrationsmessungen. Im Gegensatz zu historischen und herstellerspezifischen Methoden basiert die Messung mit IMETER M 20c auf einfach beschreibbaren und rein physikalisch definierten Verhältnissen. Einfache Handhabung, Skaliebarkeit und Universalität ermöglichen vielfältige Anwendungsmöglichkeiten.
Deformierbares Material
Diese Sachverhalte können mit der IMETER Methode N°20 untersucht werden. Der einfach gehaltene Grundaufbau ermöglicht es, die geeignete Methode zur Prüfung jeweiliger Materialien herauszufnden. - Je einfacher eine Prüfsituation beschreibbar ist, desto haltbarer und vergleichbarer sind die Ergebnisse und Schlußfolgerungen, die gezogen werden dürfen. Die IMETER-Methode N°20 "Auto-Gillmore-Needle" dient zur Untersuchung der Kräfte, die beim Eindringen in Stoffe auftreten können. Die variantenreiche Methode beruht darauf, dass ein zylinderförmiger Eindringkörper auf eine Probe einwirkt und durch Druck und Geschwindigkeit in sie eindringt. Der Aufbau ist so gestaltet, dass eine Überlastung der empfindlichen Wägezelle nicht erfolgen kann (vgl. Abb.1). Man hat natürlich auch die Freiheit, die Vorlagenform und den Eindringkörper abzuändern. Es kommt auf die Aufgabe an - denn die Möglichkeiten der Anpassung sind vielfältig. Die Adaption an eine gewünschte Fragestellung und Genauigkeit wird durch die Umstände festgelegt, indem entsprechend konditionierte Proben und passende Eindringkörper und Handhabungen zum Einsatz kommen. Die IMETER-Methode M20 liefert (ggf.) neben metrologisch abgeleiteten Viskositätsmesswerten auch die Kennwerte zur Objektivierung klassischer Konsistenzeigenschaften auf der Basis von SI-Einheiten. Sie verbindet die Eigenschaften Härte mit Viskosität und macht speziell eine durch den Messeingriff ungestörte Beobachtung von zeitlichen Eigenschaftsausbildungen zugänglich (härten, erweichen, gelieren etc.). Bei stabilen Proben liefert die mehrfache Wiederholung des Messvorgangs Mittelwerte bzw. eine Aussage über die Einheitlichkeit der Probe. Neben Anpassungen durch Merkmale des Aufbaus, erlaubt besonders auch die Software, unerhört frei gestaltbare Abläufe anzuwenden.
Beispiele zur TexturmessungAbb.3: Diagrammvergleich des Eindringwiderstands von Messungen an vier ähnlich harten Materialien. Der Eindringwiderstand bzw. der jeweils stirnseitig wirkende Druck wird als Funktion der Eindringtiefe dargestellt (alle Kurven bei gleicher Eindringgeschwindigkeit). Es handelt sich bei der roten Kurven um einen PUR-Schaumstoff (hart), bei Blau um Lakritze, bei Grün um "Konfekt" und bei Ocker um Fruchtgummi.
Abb.5: Aufbau einer temperierten Probenvorlage für konzentrische Penetration (=>für korrektere Viskositätsangabe) Abb.7: Schaummessung - Die Empfindlichkeit bei der Messung der Schaumfestigkeit kann sehr einfach durch die Dicke des Eindringkörpers eingestellt werden. Abb.9: Gipspulver - Wie tief eine Last in ein Pulver eindringt, Kompressibilität von Pulvermaterialien, Kraft zum Verdichten... . Hier beispielhaft, locker geschüttetes Gipspulver. PDF zur Konsistenz/Textur von ►Gipspulver |
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