Produktbeschreibung IMETER V6
Gegenstand des IMETER-MessSystems sind die materiellen Eigenschaften von Stoffen. IMETER ist für Anwender, Gestalter und Forscher, die hinter die Dinge schauen wollen oder müssen, dabei ein Mittel für hocheffektive Messtechnik. Das System dient der Feststellung der grundlegenden Eigenschaften von Materie und deren vielfältigen Wechselwirkungen. Mit IMETER steht Ihnen ein ungewöhnliches Instrument zur Verfügung, welches ein modernes, einzigartiges Konzept und einige exklusive Features vorweist. Wie breit Sie von den angebotenen Möglichkeiten Gebrauch machen wollen, ist Ihnen überlassen. Sie können beim einfachen Anwenden bleiben aber auch sehr viel tiefer gehen!
Wie alle physischen Werkstoffeigenschaften basiert IMETER auf der Messung von Weg-Zeit-Kraft (Masse, Temperatur) und einer interaktiven, universellen Steuerung, um jede Werkstoffsprache sprechen zu können. IMETER ist ein MessSystem der grundlegenden Zusammenhänge.
IMETER ist ein ideales "Messgerät" für reale Stoffe. Es erfüllt Mess-, Steuer-, Regelungsaufgaben umfassend, organisiert Abläufe und kann Sie auf jeder Anspruchsebene begleiten. Ihre - nicht immer vordergründigen Vorteile mit IMETER - sind begründet:
→ Einfacher und Anspruchsvoller: Bei der Handhabung von IMETER sind in den Grenzen von extrem einfach bis höchst anspruchsvoll alle Schattierungen wählbar. Das Ausführen von Messungen kann ohne irgend eine andere Aktion einfach durch das Einsetzen eines Messkörpers erfolgen (♦ AIM-Integration). Sie können aber auch aus dem Kachelmenü (z.B. am Touchscreen) auswählen, welche Messung erfolgen soll und je nach dem noch die gewünschten Rahmenbedingungen für eine Messung einstellen. Die Messung kann vollautomatisch ablaufen oder mit Dialogen und Benutzerführung für eine besonders sichere und einfache Bedienbarkeit ausgestaltet werden.
IMETER beherrscht die Dimension "Zeit", das ermöglicht völlig andere Konzeptionen. So ist beispielsweise bei der simultanen Dichte- und Viskositätsmessung anderer Hersteller ein Dichtemessgerät und ein Viskositätsmessgerät hintereinandergestellt. Die Verkettung von Einzelgeräten ist hier in vieler Hinsicht eine ungeheuerliche Ressourcenvergeudung, wenn man diesen klassischen Ansatz mit der IMETER-Methode ♦ DiVA M5 vergleicht, bei der letztlich nur ein einzelner Kraftsensor gebraucht wird, um mehr genauere und richtigere Stoffdaten zu messen.
→ Modularer Aufbau (1): Die Steuer- und Auswertesoftware ist ein „Framework“ und stellt einen formalen Rahmen für Geräteeigenschaften, Bedienung, Messablauf, Auswertung, Ausgabe und Archivierung. Die einzelnen Messfunktionen sind durch Methodenmodule verfügbar. Für jedes Modul können beliebig viele, allgemeine oder spezifische IMETER Mess-Programme (IMPro) vorhanden sein. Ein IMPro ist quasi eine App. Ein IMETER-Methodenmodul entspricht dem Betriebssystem für die jeweilige Messgröße, über das die Apps laufen. Es hat nur wenige Regeln und skaliert sich selbst.
→ Modularer Aufbau (2): Damit ein IMETER als Messgerät funktioniert, braucht es mindestens eine Kraftmessung und einen Linearantrieb. Es gibt eine ganze Reihe von Modulkomponenten, die eingesetzt werden können, damit eine Messfunktion bequemer funktioniert. Von der Seite des IMPros etwa ist die Ablesung der Temperatur ein einfacher Befehl, der, wenn am System ein Temperaturmesser angeschlossen ist, automatisch abläuft. Fehlt die Komponente, wird der Prüfer gefragt. Da die Temperatur eine wichtige Messgröße ist, können verschiedene elektronische Temperaturmesser als Module angeschlossen werden. Als oft wichtige Komponenten dienen außerdem I-Magnetrührer, Umwälzthermostat, Pumpen, elektronische Multimeter, pH-Meter (...) und natürlich die jeweiligen Messkörper oder Artefakte, Gefäße, Adapter und andere Hilfsmittel, die aufgabenbezogen eingesetzt werden können. Es handelt sich hierbei um Ausrüstungsteile, die oft Methodenmodul-übergreifend eingesetzt werden. Viele der Komponenten sind durch einfache Schnittstellen im Gerätekontext verankert und auf dieser Basis austauschbar. Apps können responsiv gestaltet sein und auf das Vorhandensein von Komponentenmodulen verschieden reagieren. Geräte aber auch Messkörper (Messnormale) haben oft sehr einfache Schnittstellen (z.B. Masse, geometrische Dimensionen) und sind austauschbar, d.h. vielfach aus anderen Quellen verfügbar. Anwender können sogar selbst geschaffene Hardware-Module anwenden (z.B. auf Basis von Arduinos, Genuinos). Modular ist auch ganz grundsätzlich die Hardware von IMETER, die von der Software aus gesehen 'virtuell' ist. Die Sensoren sind nicht nur Module, sie sind auch beweglich und erhalten ortsabhängige Bedeutung - z.B. wo genau die Temperatur gemessen wird. Je nach Konfiguration können Sensoren und Aktoren anders dimensioniert sein, z.B. könnte eine Mikrowaage für die Kraftmessung eingesetzt werden. Die Auswirkungen auf Messbereiche, Präzision, Auflösung folgen daraus automatisch. - Wenn je etwas modular war oder ist, d.h. als Modul vorhanden oder nicht, als Modul in Leistung spezifizierbar und als Modul örtlich unbestimmt, dann wohl ganz gewiss das IMETER-System.
→ Definitionsmethoden: Die Methodenmodule (außer der AdHoc-Verfahren) repräsentieren im Kern klassische Messmethoden. Dieser Kern wird mit IMETER intstrumentiert und automatisiert und kann (auch vom Anwender) in wahlfreie Zusammenhänge gesetzt werden (inline-Messungen, Regelungen über Stoffkennzahlen, kaskadierte Automationen). Zumeist sind Verfahren entwickelt, die die Drifts des Führungssensors - d.h. die Wägezelle - eliminieren und driftfreie Messwiederholungen erlauben (bei M1, M2, M5, M8, M9). Nur so kann aus ermittelten Einzelwerten die tatsächliche Messunsicherheit experimentell bestimmt werden. Denn das spezifische Verhalten der Probensubstanzen und jeweilige Messbedingungen korrigieren so die aus Messbereich und Messunsicherheit der Sensoren nur unvollständig vorhersagbaren Fehlergrenzen. Automatische Mittelwertsbestimmungen aus unabhängigen Einzelwerten bieten Vorteile, die mindestens erheblich sind.
→ Transparenz: Ob IMETER als „Blackbox“ betrieben wird oder als kristallklares, versteh- und analysierbares Automationsinstrument, steht Ihnen frei. Die Möglichkeit, bei Bedarf auch hinter die Kulissen zu blicken, ist didaktisch hilfreich und bietet die Möglichkeit für grundsätzliches Verstehen und Ansatzpunkte für Optimierungen aller Art. Nicht zuletzt beruht das Potential von IMETER zur Weiterentwicklung vorhandener und weiterer Methodenmodule und IMPros auf der Konzeption, dass Zustände, Vorgänge und Ergebnisse aus einem zuordenbaren Kontext stammen. Aufgaben, Verfahren und Erkenntnis befinden sich dadurch in Co-Evolution.
→ Rückführbarkeit(en): Die meisten Methodenmodule verwenden die Waage. Zur Bestimmung von Gewicht, Masse und Kraft wird bei IMETER V6 eine eichfähige Wägezelle mit automatischer Justiergewichtsschaltung verwendet. Sie stellt die eine Seite einer Gleichung dar, die auch jederzeit und überaus einfach mit einem externen Masse- bzw. Gewichtsnormal geprüft werden kann. Kein anderer mechanischer Sensor verfügt über ähnlich hohe Messbereiche, Auflösungen, Stabilität bei gleichzeitig unkomplizierter Überprüfbarkeit. Auf dem Eichgewicht der Wägezelle beruhend lässt sich die Werkstoffphysik praktisch nachbilden. Gebraucht wird hierfür Wasser mit seinen wohlbekannten Eigenschaften. Damit kann die Temperaturmessung für 0°C geprüft/kalibriert werden, ebenso die Siedetemperatur bei 100°C. Mit Waage, Temperatur- und Druckmessung und Wasser kann das Volumen von Feststoffen auf das Genaueste bestimmt werden. So erhält man durch Umstellung der Gleichung eine Massverkörperung (Messkörper) für die Bestimmung der Flüssigkeitsdichte. Über die Temperaturabhängigkeit der Wasserdichte (oder einer anderen Referenz) lassen sich dann über die Wägung wiederum beliebige Temperaturwerte kalibrieren. Der Lineartisch kann mit Endmaßen geprüft/kalibriert werden. Die Genauigkeit der Längen(-vergleichs-)messung kann extreme Werte annehmen, wenn die Elastizität des Wägemechanismus' berücksichtigt wird (die IMETER V6-Waage löst 220g über die Elongation von etwa 50µm auf!). Die Sensoren sind jeder für sich sowie gegeneinander überprüfbar und die Methodenmodule gestalten die Synthese von Sensordaten und Normaleigenschaften zu materiellen Kennzahlen. Um das Thema nicht zu strapazieren, sei schließlich noch genannt, dass, um die Oberflächenspannung und Viskosität abzusichern, meist ebenfalls nur Wasser benötigt wird. Die Prüf- oder Kalibrierverfahren werden durch die unmittelbare Vorlage entsprechender Referenzdaten noch während der Messung anschaulich dargestellt. -- Gut, wenn Sie verstehen, dass das IMETER-MessSystem bedeutende Messgrößen aus sich selbst schöpfen kann und somit weitgehend autark und autonom ist.
→ Integration: Das IMETER-MessSystem bietet einen ganzheitlichen Ansatz für Haupt- und Nebenaufgaben zu Betrieb und Aufrechterhaltung des prozessgesteuerten MSR-Systems. Es verfügt über einen Reportgenerator für ausführlich dokumentierte Prüfberichte mit Diagrammen, Tabellen, Audit-Trail, Prüfmittelüberwachung, Laborjournalfunktionen, Ergebnis- und Referenzvergleiche, LIMS-Funktionen; GLP/GMP gerechte Dokumentation, Exportfunktionen, Organisation in Datenbanken mit übersichtlichem Zugriff auf frühere Messungen und vielfältige Vergleichsmöglichkeiten der Resultate untereinander (…). Es erledigt ein Großteil der Aufgaben automatisch. Dabei ist die Bedienung auf kurze Wege optimiert; Effizienz ist zentral. Ergebnisse erscheinen in ‚Echtzeit’ und können für Steuerungs- und Reglungsfunktionen eingesetzt werden. Zeitlich können Messungen, Regelungen oder Monitoring-aufgaben praktisch unbegrenzt und ausdauernd extrem exakt ablaufen (z. B. mit „in-Process-Justierungen“).
→ Nachhaltigkeit: Konzeption, Methoden und Komponenten unterliegen – soweit man das sagen kann – keinem Modernitätsverlust. Weiterentwicklungen und Erweiterungen betreffen über Elektronik, Sensoren und Softwareanteile keine ressourcenintensiven Komponenten oder gar die Hardware insgesamt. Die Methoden sind skalierbar, arbeiten oft temperaturunabhängig und sind im Normalfall auf geringe Probenmengen getrimmt, wodurch der Energie bzw. Rohstoffverbrauch auch herabgesetzt wird. Es gibt keine Verbrauchsmaterialien und physikalische Messungen sind grundsätzlich eher zerstörungs- und abfallfrei. In Messungen wird mit IMETER eine sehr hohe Informationsdichte erreicht, die durch Eindeutigkeit und metrologisch-methodische Korrektheit überzeitliche Vergleiche ermöglicht und/bzw. Aufwendungen durch Wiederholungs- oder Vergleichsmessungen reduziert. Das IMETER MessSystem beinhaltet Funktionen zur Kalibrierung von Messkörpern anhand der Messdaten von Referenzmaterialien. Alle Möglichkeiten werden sehr weitgehend genutzt. IMETER kann in den richtigen Händen ein mächtiges Werkzeug sein, so dass es eben auch kleineren Instituten erlaubt, mit einem relativ geringen Mittelaufwand, Aufgaben zu stemmen, die wegen der Komplexität eigentlich nicht erreichbar scheinen. Es können Aufgaben automatisiert erledigt werden, von denen man schlicht nicht erwarten würde, dass für selbige je ein Automat gebaut wird. Sie könnten selbst spezifische Regelungen oder Prüfmethoden für sehr spezielle Eigenschaften entwickeln und so der vielleicht vorgezeichneten Zukunft als instrumentierter Knöpfchendrücker entgehen?
IMETER entwickelt sich schon seit einigen Jahren. So wurden die alten IMETER Baureihen V4 und V5 bei uns mit neuer Software, Elektronik und Verkabelung versehen. Indem sie weiter betrieben werden, werden die teuren Komponenten mit entsprechend verfeinerten technisch-elektronischen Möglichkeiten, der weiterentwickelten Software und unter Windows 10 weitergenutzt. Frühere IMPros und die Messdaten bleiben somit kompatibel. Von Kunden, die ihr IMETER nicht mehr verwenden, kaufen wir es zurück.
Die Entwicklung von IMETER erfolgte und erfolgt im Bewusstsein endlicher Ressourcen. Das umgesetzte Ergebnis gemäß unseres Verstehens einer vernetzten und gefährdeten Welt ist bezüglich unseres Arbeitsfeldes auf dieser Seite zusammengefasst. Dabei ist uns die Diskrepanz zwischen vernünftigem Betriebswirtschaften - zu dem, was wir tun und anbieten klar.